Bericht: Alwin Reimer – Pressewart TSV Herbrechtingen Ringen/Fotos: Stefan Rühle
Herzerfrischendes Mattenspektakel mit Rekordbeteiligung / TSVH Nachwuchs holt sich unerwartet den Sparkassencup
Es mutete wie ein Befreiungsschlag für die 6 bis 14-jährigen Nachwuchshoffnungen aus Nah und Fern an…endlich wieder wettkampfmäßiges Ringen.
Die 30. Auflage des Eugen Roller Gedächtnisturnieres, welches traditionsgemäß in der griechisch-römischen Stilart ausgeschrieben war, erfuhr eine unglaubliche Anziehungskraft. Letztlich gingen 248 Teilnehmer aus 35 Vereinen in 40 Gewichtsklassen der B/C/D und E-Jugend der Jahrgänge 2008 bis 2016 an den Start. Ein imposantes Bild beim Einmarsch der Jungathleten…die Champions von Morgen.
Zwölf Vereine wollten erstmalig das Herbrechtinger Turnierambiente auskosten. Die weitesten Anreisen nahmen die italienischen Teilnehmer vom Team Imola Lotta (bei Bologna), betreut von den ehemaligen Spitzenringern Andrea Minguzzi (2008 Olympiasieger) und Savario Scaramuzzi (EM und WM TN), sowie der niedersächsische TV Meppen aus dem Emsland auf sich.
Die Landesorgansationen Hessen waren mit drei Vereinen, Nordbaden mit ebenfalls drei Clubs und, obwohl zeitgleich bayerische Meisterschaften terminiert waren, ließen es sich die weiß-blauen Stammgäste aus Westendorf, Kottern und Augsburg nicht nehmen, wenigstens mit einer kleinen Delegation ihre Visitenkarte unter dem Buigen abzugeben.
Vorarlberg und damit Österreich war durch den AC Hörbranz vertreten. Somit avancierte das 30. ERT um den Sparkassen-Cup wenn man so will auch zum Dreiländerturnier.
Mit großer Entschlossenheit erfolgte bereits vorgezogen um 9.45 Uhr der schier nicht enden wollende Einmarsch der Jungs und auch Mädels zusammen mit den Mattenleitern. Im Schlepptau Herbrechtingens Bürgermeister Daniel Vogt und Ringer-Abteilungsleiter Manfred Strauß waren in ihren Eröffnungsansprachen geflasht von der überwältigenden Resonanz.
Die vier Matten waren teils in 3er Reihen umstellt und auch der mitgereiste Anhang der Eltern und Großeltern bevölkerte erwartungsfroh die komplette Tribüne. BM Vogt sprach dann auch von drei Jubiläen, welche die TSV-Ringer als Veranstalter begehen. Zum einen Konnte endlich das 30. Turnier, welches schon 2020 hätte stattfinden sollen, ausgerichtet werden. Zum zweiten war es das Premieren-Event in der neuen, schmucken Bibrishalle und drittens Konnte darin eine neue Rekord-Teilnehmerzahl begrüßt werden, welche das bisherige Top aus dem Jahr 2016 in den Schatten stellt.
433 Kämpfe wurden zügig abgewickelt und nach 8 Stunden „Ringen non Stop“ konnte umgehend mit der Siegerehrung begonnen werden, was für die reibungslose Funktionstüchtigkeit von Wettkampfleitung im Einklang mit den Kampfrichtern und den Tischbesetzungen zeugt.
Im Laufe des Turniers konnte eine weitere Prominenz in der Halle begrüßt werden…der neunfache Deutsche Meister, Welt- und Europameister und Olympiasieger Thomas Zander (Aalen) stattete dem Turnier einen Besuch ab.
Die Siegerehrung lichtete das breit gefächerte Ergebnis…ziemlich alle Vereine hatten wenigstens einen Jugendlichen „auf dem Trepple“, für alle wurde eine Urkunde gedruckt. Gold, Silber, Bronce wurde an die jeweils 3 Besten jeder Kategorie verliehen…und auf die sechs punktebesten Vereine warteten die ausgelobten Pokale.
Der Nachwuchs des SVH Königsbronn (30 Pkt / Platz 10) und von der TSG Nattheim (26 Pkt / Platz 12) konnten sich in der Mannschaftswertung auffällig im erweiterten Vorderfeld einreihen.
Die Spannung stieg ins Unermessliche…wer konnte die meisten Punkte zum Gewinn des Sparkassen-Cups 2022 auf sich vereinigen.
Platz sechs belegte der KSV Rimbach (34 Pkt) aus Hessen, auf Rang fünf rang sich der KSV LB-Neckarweihingen (38 Pkt) und den vierten Platz sicherte sich der RSV Benningen(40 Pkt). Dritter Podestrang ging an den SV Fellbach (45 Pkt) mit 14 Teilnehmern und vier Gold- und drei Broncemedaillen. Der neunmalige Rekordsieger KSV Unterelchingen, Anführer der ewigen Turnierstatistik, schrammte mit 52 Punkten mit dem größten Kontingent von 23 Teilnehmern als Zweiter mit der Bilanz von 2/3/2 und zehn weiteren Anschlussplätzen knapp am Cup-Gewinn vorbei.
Dann platzte die große Überraschung…der Nachwuchs der TSV Herbrechtingen konnte mit 56 Punkten bei 17 Jungathleten im Wettkampf mit drei Gewichtsklassensiegen, zwei Silberplätzen, aber fünf Broncemedaillen und vier weiteren Rängen 4, 5 und 6 den Cup-Gewinner von 2019, „die Elche“ tatsächlich noch abfangen. Dies obwohl im TSV-Aufgebot doch eine ganze Reihe von Neulingen am Start waren. Das Hallo war selbstredend überschwänglich. Ein stolzer Tag endete für den Herbrechtinger Ringernachwuchs sehr erfolgreich.
Das Herbrechtinger Turnier war einmal mehr eine perfekte Werbung für den Ringkampfsport.