Foto: Günter Schmid

Schock für den ASV Schorndorf zum Start in die Rückrunde der Ringer-Bundesliga Ost:
War er schon mit dem 12:12-Unentschieden am Samstag beim SC Kleinostheim nicht zufrieden gewesen, folgte am Sonntagabend die Nachricht, dass der ASV den Kampf mit 0:40 verloren hat. Die Schorndorfer hatten einen zu jungen Ringer eingesetzt (siehe Infokasten unten).

Schon der erste Kampf des Abends war nicht nach dem Geschmack des ASV gelaufen. Georgios Scarpello war gegen Niklas Stechele als Favorit auf die Matte gegangen, unterlag aber mit 1:3 Punkten. „Georgi hat sich zu sehr an die Ringweise seines Gegners angepasst. Beim Stand von 1:1 ließ er sich dann bei einer Aktion kontern und gab zur Überraschung aller den Kampf mit 1:3 ab“, kommentierte ASV Coach Sevsay.

Umso besser lieferte dafür Mohsen Siyar im Freistil bis 130 kg ab. Der Neuzugang aus dem Iran zeigte gegen den Europameisterschaftsdritten und Ungarischen Meister Daniel Ligeti einen großartigen Kampf und ließ diesem bei seinem 4:0-Punktsieg nicht den Hauch einer Chance.

Keine Probleme hatte Georgi Vangelow mit dem Deutschen Junioren-Meister Marcel Wagin. Noch vor dem Ende der ersten drei Minuten besiegte er seinen Gegner vorzeitig.

Kurzen Prozess machte auch Felix Baldauf bei seinem ersten Auftritt mit Vincent Scherer. Nach 2:12 Minuten hatte er seinen Widersacher auf beide Schultern gelegt. Der ASV Schorndorf war nach dem anfänglichen Ausrutscher von Georgios Scarpello ins Rollen gekommen und führte nach vier Kämpfen mit 10:1.

Auch für Ruslan Kudrynets hatte der Matchplan der Gäste im letzten Duell vor der Halbzeit einen knappen Sieg vorgesehen. Dagegen hatte jedoch Ilir Sefai einiges einzuwenden. „Ruslan hat heute leider etwas unkonzentriert agiert, ließ sich gleich zweimal auskontern und unterlag mit 4:10 Punkten“, fasste Sedat Sevsay den Auftritt des gebürtigen Ukrainers zusammen.

Der ASV ging so zwar mit einer 10:3-Führung in die Halbzeit, jedoch in dem Bewusstsein, dass die richtigen „Kracher“ aufseiten des SC Kleinostheim erst in den letzten vier Kämpfen folgen würden. Deshalb war es auch umso ärgerlicher, dass Benjamin Sezgin die 2:0-Führung gegen Christian Henn nicht über die Zeit brachte und sich in der letzten Minute einen Konter einfing, der Henn vier Punkte und den 4:2-Sieg einbrachte.

Shamil Ustaev gegen Weltmeister Zelimkhan Abakarov lautete das nächste Duell im Freistil bis 71 kg. Obwohl der Albaner seinen WM-Titel in der Gewichtsklasse bis 57 kg gewonnen und Ustaev einen Gewichtsvorteil hatte, war gegen den wendigen und flinken Weltmeister nicht mehr als eine knappe 2:5-Niederlage drin.

Extrem stark präsentierte sich der Schorndorfer Exauce Mukubu in seinem ersten Bundesliga Einsatz nach dem Gewinn der Goldmedaille bei der U23-WM. Er dominierte den Kampf gegen den ehemaligen Europameister Pascal Eisele und gewann überraschend deutlich mit 7:0.

Vor den letzten beiden Kämpfen führte der ASV noch deutlich mit 12:6, jedoch in dem Bewusstsein, dass im letzten Duell des Abends Youngster Florian Levy gegen den EM-Fünften Zurab Kapraev vermutlich keine Chance haben und vier Mannschaftspunkte abgeben würde. Deshalb ruhte der Druck nun auf Ibrahim Ghanem, der im Griechisch-Römischen Stil maximal einen Zähler gegen den U20-Europameister Alexandrin Gutu abgeben durfte. Der Franzose schlug sich prächtig und ging mit einer 3:2-Führung in die letzte Minute. Doch obwohl Ghanem der aktivere Ringer war und Gutu schon zwei Verwarnungen wegen Passivität bekommen hatte, wurde der Schorndorfer in die Bodenlage geschickt – eine Chance, die sich Gutu nicht entgehen ließ. Der Moldawier drehte den Kampf und holte beim 8:3 zwei Zähler. Zum Abschluss musste Florian Levy wie erwartet eine vorzeitige Niederlage einstecken, so dass am Ende das 12:12-Unentschieden zu Buche stand.

Sedat Sevsay wollte den Auftritt des Deutschen B-Jugend Meisters jedoch nicht unkommentiert lassen und war voll des Lobes für Florian Levy: „Florian hat sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt und ist nicht nur einfach so gegen einen Weltklasse-Athleten angetreten, sondern erschwerend auch noch in einer höheren Gewichtsklasse und im ungewohnten Freistil.“ Am Ende indes führte Levys Aufstellung zur ärgerlichen 0:40-Niederlage am Grünen Tisch (siehe unterer Artikel).

Für den ASV Schorndorf muss nun am kommenden Samstag beim Heimkampf gegen Greiz unbedingt ein Sieg her.

Der Youngster ist zu jung

Der ASV Schorndorf hat den Kampf in Kleinostheim am Grünen Tisch mit 0:40 verloren. Grund dafür ist, dass der ASV seinen Youngster Florian Levy eingesetzt hat. Dieser besitzt zwar eine gültige Bundesliga-Lizenz. Da er noch keine 15 Jahre alt ist, darf er aber dennoch nicht in der Bundesliga eingesetzt werden. Er wurde nachträglich aus der Aufstellung gestrichen. Dadurch sind für das 28-Ringerpunkte-Limit seine zwei Punkte weggefallen, weshalb die restlichen neun Schorndorfer auf insgesamt 29 Punkte gekommen sind – und damit ein Punkt mehr als erlaubt. Dies wiederum hat als Konsequenz, dass der Kampf des Ringers mit der höchsten Punktzahl mit 0:4 gewertet wird und dieser nachträglich aus der Aufstellung entfernt wird. Exauce Mukubu bringt
aufgrund seiner internationalen Erfolge sieben Punkte in das Limit ein. Sein Punktsieg gegen Pascal Eisele wurde nicht nur mit 0:4 gewertet, der Norweger wurde auch aus der Aufstellung gestrichen. Damit stellte der ASV offiziell nur noch acht Ringer, weshalb das Ergebnis regelkonform mit 0:40 gegen Schorndorf gewertet wurde

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