Bericht Henry Stärk

Die Zweitliga-Ringer der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt sitzen fester im Sattel denn je. Vergangenen Samstag gab es in der Baienfurter Sporthalle einen wenig überraschenden 22 : 11 Erfolg gegen den SV Hallbergmoos.

Eine Überraschung, wenn auch kaum erfreulich, gab es an dem Abend trotzdem. Als KG-Vorstand Markus Bohmeier vor einer beeindruckenden Kulisse von 700 Zuschauern das Begrüßungsritual vollzog, verkündete er mit Bedauern, dass der VfK Schifferstadt mit sofortiger Wirkung seinen Zweitliga-Betrieb eingestellt habe. Wirtschaftliche Gründe seien ausschlaggebend gewesen für die Entscheidung der Vorstandschaft des Tabellenletzten.

Ein Blick in die Rangliste nach Ende der Partie mit Hallbergmoos verdeutlicht auch als Folge des Rückzugs von Schifferstadt die Situation der KGler: das anvisierte Saisonziel Klassenerhalt ohnehin schon längst gesichert, führen die Oberschwaben das Feld mit zwischenzeitlich 16 : 2 Punkten an. An zweiter Stelle liegt der KSV Rimbach mit 10 : 6 Zählern (bei einem Kampf weniger), dahinter teilen sich der SV Hallbergmoos und der SRC Viernheim mit jeweils 10 : 8 die Positionen drei und vier. Es braucht wenig Rechenkünste, um sich klar zu machen, dass die KG-Verantwortlichen sich Gedanken über einen eventuellen Aufstieg in die erste Bundesliga machen müssen. Dazu berechtigt bereits der zweite Platz in der Endtabelle und es scheint angesichts der schwächelnden Konkurrenz wenig wahrscheinlich, dass die KGler beim Restprogramm von nunmehr noch vier Begegnungen auf die dritte Position abrutschen. Die Führungscrew der Achringer sieht die Situation mit gemischten Gefühlen, denn sowohl sportlich als auch finanziell müsste noch eine Schippe draufgelegt werden.

Die Partie gegen Hallbergmoos barg indessen wenig Zündstoff, zumal die Gäste ohne Fünf angereist waren. Mit Ergün Aydin, Ardit Fazlijia, George Bucur, Matthias Wimmer und Vladislavs Jakubovics hatten die bayerischen Ligavertreter fast alle Leistungsträger zuhause gelassen. Vor allem Vladislavs Jakubovics hätte Valeriu Toderean mal richtig fordern können, so aber brauchte der KGler gegen den jugendlichen Ersatzmann Nicklas Kriebel lediglich vier Aktionen, um mit 16 : 0 technische Überlegenheit herzustellen. Das war dann vor der letzten Partie des Abends beim Stand von 18 : 11 auch schon die Entscheidung. Der noch folgende David Wolf sammelte gegen Hasan Gör weitgehend Einzelwertungen und puschte mit seinem technischen 15 : 0 Erfolg das Endresultat noch auf 22 : 11.

Schon zu Beginn hatte das KG-Trainergespann Dariusz Jelen und Sandro Martin wenig Anlass zur Nervosität. Lediglich der verletzte Timofei Xenidis musste angehalten werden, im Kampf gegen Ahmet Bilici nicht aufzugeben, denn dann hätte er offiziell nicht zur Mannschaft gezählt, die wegen der unbesetzten 66 kg-Kategorie ohnehin nur mit neun Ringern angetreten war. Das ist die Mindeststärke, weswegen ein Ausringen des KG-Schwergewichtlers wichtig war. Mit nur acht Mann hätte die Achtruppe 0 : 36 verloren. Sichtlich angeschlagen unterlag Xenidis dem Gästeringer mit 0 : 15. Das griechisch-römische Auftaktduell der beiden Freistiler Alexander Tonn und Abdullah Hasani hatte mit 3 : 0 für den Hallbergmooser geendet, sodass die Gäste 6 : 0 vorn lagen. Der Ausgleich folgte auf dem Fuß durch Magomed Makaevs 12 : 7 Punktsieg gegen Danial Matcovschi (2 Punkte) und den für Simon Weißhaar schon sicheren Vierer, da sein Kontrahent Florian Lederer über dem Gewichtslimit lag. Die durchgeführte Freundschaftsbegegnung endete zudem mit 15 : 0 für Weißhaar. Wegen der unbesetzten 66 kg-Klasse der KG nahmen die Gäste durch Amir Hussaini vier Zähler zur aus ihrer Sicht 10 : 6 Pausenführung mit.

In der zweiten Hälfte dominierten die Gastgeber. Permanent im Vorwärtsgang besorgte Marcel Käppeler gegen Jakob Jung (19 : 4) souverän den Ausgleich. Georgios Pilidis bekam starke Ansätze des Jungtalents David Matcovschi zu spüren, setzte sich aber mit 20 : 5 noch klar durch. Sohayb Musas 1 : 3 Niederlage gegen Michael Prill brachte der blauen Ecke dann noch einen Punkt, danach ließen Valeriu Toderean und David Wolf nichts mehr anbrennen.

Auf Grund des Rückzugs des VfK Schifferstadt aus dem laufenden Wettbewerb haben die KGler kommenden Samstag kampffrei; die nächste Partie findet am 26.11. auf heimischer Matte gegen die RG Kurpfälzer Löwen statt.

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