Bericht: Henry Stärk / Foto: Alexander Tonn vs. Lasse Schuldt (C) Ewald Ehinger

Sechs Kämpfe, sechs Siege, Tabellenführung mit 12 : 0 Punkten und den fünf Jahre währenden Heimnimbus einmal mehr verteidigt – das ist die Zwischenbilanz der Zweitliga-Ringer der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt nach dem Erfolg gegen den KSV Rimbach.

19:08 zugunsten der Oberschwaben endete vergangenen Samstag in der Baienfurter Sporthalle das Topduell des Spitzenreiters gegen den zweitplatzierten Verfolger, der mit jetzt vier Negativzählern auf Distanz gehalten wurde. Ziemlich aufregende Momente waren der Partie vorangegangen, als beim Wiegen dem KG-Betreuer Micheil Tsikovani eine Hautveränderung am Ohr des Gästeringers Oldrich Varga auffiel. Nach Betrachtung der Auffälligkeit durch Mattenleiter Johannes Steinberger (SV Untergriesbach) musste dieser zur Enttäuschung des Rimbach-Trainers Oliver Schmitt die Entscheidung treffen, dass der betroffene Ringer die Matte nicht betreten darf und so den Kampf nicht bestreiten kann. Diese DRB-Regel brachte einen mitgereisten Zuschauer des Gästeteams derart auf die Palme, dass er seinen Unmut immer wieder zum Ausdruck brachte und kurzzeitig sogar Gefahr lief, aus der Halle verwiesen zu werden.

KG-Sportchef Michael Merk konnte aber die Enttäuschung der Gästebetreuer durchaus verstehen, war mit Oldrich Varga doch ausgerechnet ein sicherer Punktegarant betroffen, dem gegen Simon Weißhaar zumindest ein hoher Punktsieg zugetraut worden ist. So profitierte Weißhaar von der Entscheidung des Unparteiischen, womit schon vor Beginn der Begegnung eine Vier auf dem Konto der Gastgeber registriert wurde.

Übertragen auf das Gesamtergebnis und stattdessen eine Höchstwertung des Gästeringers unterstellt, wären die Hausherren rechnerisch am Ende dennoch Sieger geblieben, wenn auch knapp mit 15:12.

Sportchef Merk relativierte deshalb trotz seiner Freude über die geschlossene Mannschaftsleitung das Resultat und betonte, wie wichtig es ist, auch die kleinen Erfolge mitzunehmen, wenn es bei engen Partien auf jeden Punkt ankommt. Da haben die KGler diesmal nämlich nicht in dem Maß profitieren können wie zuweilen in den bisherigen Begegnungen. Lediglich Timofei Xenidis drehte gegen Georgi Dimitrov einen 5:8 Rückstand innerhalb weniger Sekunden vor dem Schlussgong zu einem vielumjubelten 9:8 Erfolg und sorgte so für den ersten erkämpften Punkt für die Hausherren. Davor agierte Alexander Tonn gegen Lasse Schuldt vergeblich und unterlag mit 2:6. Danach kämpfte David Stumpe gegen den Gewichtsvorteil seines 20 Kilo schwereren Kontrahenten Rafal Krajewski weitgehend erfolglos an und gab beim 1:13 drei Zähler ab. Auch Magomed Makaev brachte seine Schlussoffensive gegen Joszef Andrasi nichts mehr ein: zwar erreichte er durch Letztwertung ein 5:5, aber in diesem Fall hatte die höhere Einzelwertung (vier für einen Überwurf) des Gästeringers Priorität, der damit einen Zähler in die blaue Ecke holte. Nach drei Einzelpartien führten die Hessen also mit 6:0. Dass Rückstände allerdings auch schnell wieder aufgeholt werden können zeigte sich noch vor der Pause, als zunächst Timofei Xenidis den Anschluss erzielte, und danach Georgios Pilidis den deutschen Juniorenmeister Julien Zinser mit 16:1 technisch besiegte. Mit dem Halbzeitstand von 5:6 waren die Gastgeber damit schon fast auf Augenhöhe.

Nach der Pause setzten sich die Achringer durch die kampflosen Punkte Simon Weißhaars weiter ab. Zwar zogen die Gäste nochmal nach, als Adrian Wolny beim 0:4 gegen Marc Janske kein Konzept fand, danach konnte die lautstarke Südkurve unter den gut 700 Zuschauern aber ihren Sieggesang anstimmen. „So sehn Sieger aus“, schallte es von der Tribüne, als David Wolf den Sack zuschnürte. Dass er sich diesmal ungewöhnlich schwer tat und gegen Nico Schmitt ein für seine Verhältnisse knappes 5:0 erzielte, spielte keine Rolle. Am Ende war es wieder Valeriu Toderean, der mit spektakulären Überwürfen beim technischen 16:0 gegen Andrej Kurockin die Tribüne nochmal zum Toben brachte und den 19:8 Endstand des Achteams herstellte.    

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