Die Technische Kommission von United World Wrestling (UWW) hat eine Anpassung der Tie-Break-Regel im griechisch-römischen Ringen beschlossen, um die Wettkampfgestaltung zu optimieren und Passivität zu Beginn eines Kampfes zu vermeiden. Die angepasste Regel wird erstmals bei den kommenden Europameisterschaften angewandt, die vom 6. bis 13. April in Bratislava ausgetragen werden.
Nach der bestehenden Regelung wird ein Kampf, der mit einem 1:1-Unentschieden endet, zugunsten des Athleten entschieden, der den letzten Punkt erzielt hat. Eine Analyse der Technischen Kommission zeigte, dass diese Regel Athleten dazu verleiten kann, strategisch einen Passivitätspunkt in der zweiten Periode zu erzwingen, um den Kampf zu gewinnen, ohne über den gesamten Kampfverlauf hinweg aktives Engagement zu zeigen.
Nach intensiven Diskussionen wurde eine geringfügige Anpassung der Regelung vorgeschlagen. In Greco-Kämpfen, die mit einem Punktestand von 1:1 enden, wird künftig der Athlet als Sieger gewertet, der den ersten Punkt erzielt hat. Alle anderen Unentschieden-Szenarien bleiben von dieser Anpassung unberührt.
Diese Regelanpassung wird in einer Testphase eingeführt, um die Auswirkungen auf die Kampfgestaltung zu evaluieren. Ziel ist es, eine aktivere Wettkampfgestaltung zu fördern und taktische Passivität zu vermeiden. Die Technische Kommission wird danach eine erneute Bewertung vornehmen.
Jens Gündling (DRB)
[Quelle UWW]